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Bandscheibenprotrusion: Ursachen, Symptome und Behandlung 

Die Bandscheibenprotrusion ist eine häufige Diagnose, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Wirbelsäule verursachen kann. Besonders die Halswirbelsäule (HWS) und die Lendenwirbelsäule (LWS) sind davon betroffen. In diesem Beitrag klären wir Dich umfassend über die Ursachen, Symptome auf und welche Behandlungsansätze es bei einer Bandscheibenprotrusion gibt.

Artikel vom 22. November 2024
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Was ist eine Bandscheibenprotrusion? 

Eine Bandscheibenprotrusion, auch Vorwölbung der Bandscheibe genannt, ist eine Vorstufe des Bandscheibenvorfalls. Dabei wölbt sich der äußere Faserring der Bandscheibe vor und übt Druck auf benachbarte Nervenstrukturen aus. Die Bandscheibe bleibt dabei jedoch intakt, im Gegensatz zum vollständigen Riss bei einem Vorfall. Ist ein großer Teil des Bandscheibenrings betroffen, spricht man von einer breitbasigen Bandscheibenprotrusion.

Symptome einer Bandscheibenprotrusion 

Bei vielen Menschen löst eine Bandscheibenvorwölbung zunächst keine Symptome aus und die krankhafte Veränderung wird zum Teil eher zufällig bei der Untersuchung anderer Beschwerden entdeckt. Wird eine Bandscheibenprotrusion aber diagnostiziert, sollte sie in jedem Fall gezielt behandelt werden, damit keine Auswirkungen auf Dein Wohlbefinden und Deine Bewegungsfähigkeit auftreten oder im schlimmsten Fall einen Bandscheibenvorfall ausgelöst wird.

Wird eine Bandscheibenprotrusion durch Beschwerden spürbar, treten generell vor allem folgende Symptome auf. Sie variieren je nach Lage und Schwere der Protrusion: 

  • Rückenschmerzen: Häufig im Bereich der LWS lokalisiert, können die Schmerzen bis in die Beine ausstrahlen. 
  • Nackenschmerzen: Bei einer Protrusion der HWS treten Schmerzen, die bis in Schultern und Arme ziehen, häufig auf. 
  • Taubheitsgefühle und Kribbeln: Wenn Nervenwurzeln betroffen sind, kann es zu Sensibilitätsstörungen kommen. 
  • Schwächegefühl: Bei starkem Druck auf die Nerven kann es zu Muskelschwäche kommen. 

Häufig betroffene Bereiche der Wirbelsäule 

Wie bereits deutlich geworden ist, konzentrieren sich die spürbaren Beschwerden einer Bandscheibenprotrusion meist auf die Wirbelsäule, vor allem im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule. Diese Areale sind im Alltag besonders häufig von Fehl- und Überbelastungen betroffen und daher besonders anfällig für eine ungünstige Veränderung der Bandscheiben.

Bandscheibenprotrusion der Lendenwirbelsäule (LWS) 

Eingefärbte Lendenwirbelsäule

Die Lendenwirbelsäule (LWS) ist der untere Abschnitt der Wirbelsäule und trägt einen Großteil des Körpergewichts. Dadurch ist sie besonders anfällig für Verschleiß und Belastungen. Eine Bandscheibenprotrusion tritt häufig an den Lendenwirbelkörpern (LWK) auf führt oft zu tiefen Rückenschmerzen, die sich bis in die Beine ausbreiten können. Diese Schmerzen entstehen durch den Druck auf die Nervenwurzeln, der durch die Vorwölbung verursacht wird. Typische Symptome sind Schmerzen beim Bücken, Aufstehen oder längeren Sitzen. In schwereren Fällen kann es auch zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Muskelschwäche in den Beinen kommen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher entscheidend, um eine Verschlimmerung der Beschwerden zu verhindern.

Bandscheibenprotrusion der Halswirbelsäule (HWS) 

Eingefärbte Halswirbelsäule

Die Halswirbelsäule (HWS) ist ebenfalls häufig von einer Bandscheibenprotrusion betroffen. Eine Vorwölbung in diesem Bereich kann Nackenschmerzen verursachen, die bis in die Schultern und Arme ausstrahlen. Kopfschmerzen sind ein weiteres mögliches Symptom, besonders wenn die Protrusion Druck auf die Nerven ausübt. Viele Betroffene klagen über ein Steifheitsgefühl im Nacken und Probleme bei der Kopfbewegung. In manchen Fällen können auch Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Armen und Händen auftreten. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, da sie auf eine Beeinträchtigung der Nerven hinweisen können. 

Ursachen einer Bandscheibenprotrusion 

Zu den häufigsten Ursachen einer Bandscheibenprotrusion zählen: 

Altersbedingter Verschleiß: Mit fortschreitendem Alter verändern sich die Struktur und die Elastizität der Bandscheiben. Der Wassergehalt nimmt ab, wodurch die Bandscheiben an Höhe und Flexibilität verlieren. Diese degenerativen Prozesse schwächen die Bandscheiben, sodass sie anfälliger für Vorwölbungen werden, selbst bei alltäglichen Bewegungen oder geringer Belastung.

Fehlbelastungen: Eine dauerhaft falsche Körperhaltung, wie etwa langes Sitzen in einer gekrümmten Position oder wiederholtes schweres Heben mit falscher Technik, führt zu einer ungleichmäßigen Druckverteilung auf die Bandscheiben. Diese wiederholten Fehlbelastungen strapazieren bestimmte Segmente der Wirbelsäule stärker und können das Risiko einer Bandscheibenprotrusion erheblich erhöhen.

Bewegungsmangel: Eine unzureichende körperliche Aktivität führt dazu, dass die Muskulatur, die die Wirbelsäule stabilisiert, geschwächt wird. Eine schwache Muskulatur kann die Wirbelsäule nicht ausreichend stützen, was die Belastung auf die Bandscheiben erhöht. Regelmäßige Bewegung ist entscheidend, um die Rückenmuskulatur zu stärken und die Bandscheiben zu entlasten, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Protrusion gesenkt wird.

Behandlung einer Bandscheibenprotrusion 

Die Therapie einer Bandscheibenprotrusion ist vielfältig und hat in den meisten Fällen konservative Ansätze. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören u.a.: 

  • Physiotherapie: Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit. 
  • Schmerztherapie: Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. 
  • Manuelle Therapie: Mobilisation der betroffenen Wirbelsäulensegmente. 
  • Ergonomische Anpassungen: Anpassung des Arbeitsplatzes und der täglichen Bewegungsabläufe. 

Wie lange ist man krankgeschrieben? 

Die Dauer der Krankschreibung hängt von der Schwere der Protrusion und der individuellen Genesung ab. Leichte Fälle erfordern oft nur wenige Tage bis Wochen, während schwerere Protrusionen mit intensiverer Therapie eine längere Auszeit von mehreren Wochen oder sogar Monaten erfordern können. 

Bandscheibenprotrusion vorbeugen: Spannungen auf die Bandscheiben dauerhaft reduzieren

Wurde bei Dir bereits eine Vorwölbung diagnostiziert und behandelt oder möchtest du es erst gar nicht so weit kommen lassen, ist es wichtig, achtsam mit Dir zu sein und mit gezielten Bewegungen und Verhaltensweisen Deinen Alltag mobiler zu machen.

Denn es ist entscheidend, die Spannungen im Bereich der Wirbelsäule runterzufahren – nicht nur um Bandscheibenvorwölbungen vorzubeugen sondern um einmal behandelte Vorfälle nicht erneut zu provozieren. Die Bandscheiben sind nur bis zu einem gewissem Maße reparabel behandelbar.

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FAQ

Ist eine Bandscheibenprotrusion gefährlich?

Eine Bandscheibenprotrusion ist meist nicht gefährlich, aber sie kann unangenehm sein. Dabei wölbt sich die Bandscheibe vor, drückt aber in der Regel nicht vollständig auf Nerven oder das Rückenmark. Du könntest Schmerzen, Taubheitsgefühle oder ein Kribbeln spüren, vor allem, wenn Nerven beeinträchtigt werden. Wichtig ist, dass Du auf Deinen Körper hörst und bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufsuchst, um Schlimmeres zu vermeiden.

Was darf man bei einer Bandscheibenwölbung nicht tun?

Bei einer Bandscheibenwölbung solltest Du vor allem extreme Belastungen und Bewegungen vermeiden, die Deine Wirbelsäule zusätzlich unter Druck setzen. Dazu gehören schweres Heben, ruckartige Drehbewegungen und langes Sitzen in schlechter Haltung. Auch ständiges Schonverhalten ist nicht ideal, da dies die Muskeln schwächt. Stattdessen solltest Du Dich gezielt bewegen, leichte Übungen machen und Deine Rückenmuskulatur stärken.

Was kann eine Bandscheibenprotrusion verschlimmern?

Eine Bandscheibenprotrusion kann sich verschlimmern, wenn Du Deine Wirbelsäule dauerhaft falsch belastest. Langes Sitzen in schlechter Haltung, schweres Heben ohne richtige Technik oder abrupte Bewegungen können den Druck auf die Bandscheibe erhöhen. Auch fehlende Bewegung und schwache Rückenmuskulatur tragen dazu bei, dass sich die Situation verschlechtert. Stress kann die Beschwerden ebenfalls verstärken, da er oft zu Muskelverspannungen führt.

Wie lange dauert die Heilung bei einer Bandscheibenprotrusion?

Die Heilung einer Bandscheibenprotrusion dauert je nach Ausmaß der Wölbung und Deiner individuellen Situation unterschiedlich lange. In der Regel können sich die Beschwerden innerhalb von 6 Wochen bis 3 Monaten deutlich verbessern, wenn Du Dich an die empfohlenen Behandlungsmaßnahmen hältst. Mit Physiotherapie, gezielten Übungen und Schonung ohne Übertreibung unterstützt Du den Heilungsprozess. Wichtig ist, geduldig zu sein und auf Deinen Körper zu hören, da der Heilungsverlauf auch davon abhängt, wie konsequent Du die Empfehlungen umsetzt.

Welche Schlafposition eignet sich am besten bei Bandscheibenprotrusion?

Eine Schlafposition, die bei einer Bandscheibenprotrusion als angenehm empfunden wird, ist die Rückenlage mit leicht angewinkelten Beinen. Aufgrund dessen, dass dabei die Wirbelsäule entlastet wird. Du kannst ein Kissen unter Deine Knie legen, um den Druck auf die Lendenwirbelsäule zu reduzieren. Alternativ ist auch die Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Knien hilfreich, da sie die Wirbelsäule in einer neutralen Position hält. Die Bauchlage solltest Du möglichst vermeiden, da sie die natürliche Krümmung der Wirbelsäule belastet. Wichtig ist, eine Matratze und ein Kissen zu wählen, die Deine Wirbelsäule gut stützen.

Für euch schreibt:
Stefanie Diestel

Mit meiner Erfahrung als Physiotherapeutin mit eigener Praxis und Vizepräsidentin des Volleyballvereins Grimma e.V. helfe ich Dir, Schmerzen besser zu verstehen und ihnen wirksam vorzubeugen.

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