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Steife Hüfte: Ursachen, Symptome und welche Maßnahmen helfen

Die Hüfte ist eines der zentralen Gelenke des menschlichen Körpers und spielt eine entscheidende Rolle bei Bewegungen wie Gehen, Laufen und Sitzen. Eine steife Hüfte kann nicht nur die Mobilität einschränken, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel beleuchten wir ihre verschiedenen Ursachen und Symptome und welche Behandlungsmöglichkeiten Deine Beschwerden lindern können.

Artikel vom 03. Dezember 2024
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Warum eine bewegliche Hüfte so wichtig ist

Die Hüfte ist eines der wichtigsten Gelenke im menschlichen Körper und trägt wesentlich zu unserer Beweglichkeit und Stabilität bei. Sie verbindet den Oberkörper mit den Beinen, stützt das gesamte Körpergewicht und ermöglicht Bewegungen wie Gehen, Laufen und Drehen. Es ist deshalb wichtig, dass die Hüfte nicht nur eine stabile Gelenkstruktur aufweist sondern auch offen und beweglich bleibt. Nur so kann sie Dein Becken für jede Bewegung optimal ausrichten und übermäßige Spannungen aus den Schultern, dem Kiefer, dem unteren Rücken und den Knien nehmen.

Darüber hinaus dient die Hüfte als Stoßdämpfer, gleicht Belastungen aus und unterstützt Dich in Deiner Haltung und körperlichen Balance. Eine gesunde und bewegliche Hüfte ist also entscheidend, um schmerzfrei und agil durch den Alltag zu kommen, Verletzungen vorzubeugen und die Lebensqualität langfristig zu erhalten.

Symptome einer steifen Hüfte 

Je nach Ausprägung und Ursache können die Anzeichen einer steifen Hüfte von Mobilitätseinschränkungen bis hin zu Rücken- und Hüftschmerzen variieren. Häufig sind sie dabei charakterisiert durch: 

  • Einschränkung der Bewegungsfreiheit: Du hast Schwierigkeiten, Dein Bein zu heben oder zu drehen. 
  • Schmerzen: Besonders bei Bewegungen, aber auch in Ruhephasen, spürst Du ziehende oder brennende Schmerzen, die auch ins Gesäß, den Rücken und die Beine ausstrahlen können. 
  • Steifheitsgefühl am Morgen: Deine Hüfte fühlt sich morgens nach längerem Liegen oder Sitzen steif an, Du spürst vielleicht sogar Anlaufschmerzen beim ersten Gehen und wird erst nach einiger Zeit beweglicher. 
  • Knirschen oder Reiben: Leidest Du unter steifen Hüftgelenken, können auch knirschende Geräusche beim Bewegen der Hüfte auftreten. Dieses Symptom kann unter anderem auch auf Arthrose hinweisen. 

Diagnose 

Um festzustellen, ob es sich bei Deinen steifen Hüftgelenke nur um hartnäckige Verspannungen der Muskelstrukturen oder einen ernsteren Hintergrund handelt, wird Dein Arzt in der Regel folgende Methoden anwenden: 

  • Anamnese: Der Arzt erfragt Deine Krankengeschichte, Lebensgewohnheiten und Symptome. 
  • Körperliche Untersuchung: Durch Beweglichkeitstests und das Abtasten der Hüfte kann Dein Arzt mögliche Schmerzquellen näher bestimmen. 
  • Bildgebende Verfahren: Mit Röntgen, MRT oder CT-Scans kann der Arzt erkennen, ob sich die Unbeweglichkeit Deiner Hüfte auf degenerative Veränderungen oder strukturelle Probleme zurückführen lässt. 

Warum wird die Hüfte unbeweglich? Ursachen einer steifen Hüfte 

Frau mit einer steifen Hüfte und Schmerzen

Eine steife Hüfte kann durch unterschiedliche Faktoren verursacht werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen dabei: 

  1. Arthrose: Diese degenerative Gelenkerkrankung betrifft häufig ältere Menschen. Durch den Verschleiß des Gelenkknorpels reiben die Knochen direkt aufeinander, was Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge hat. 
  1. Verletzungen: Hüftverletzungen wie Prellungen, Frakturen oder Luxationen können zur Bildung von Narbengewebe und langfristigen Bewegungseinschränkungen führen. 
  1. Entzündliche Erkrankungen: Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis können die Gelenkinnenhaut entzünden und zu Steifheit sowie Schmerzen führen. 
  1. Muskelverspannungen: Verkürzte oder angespannte Muskeln im Bereich der Hüfte, wie die Hüftbeuger oder der Piriformis-Muskel, können die Beweglichkeit des Hüftgelenks beeinträchtigen. 
  1. Überbelastung: Häufig wiederholte Belastungen, etwa durch intensives Training oder schweres Heben, können ebenfalls zu steifen Hüftgelenken führen. 
  1. Fehlhaltungen und Bewegungsmangel: Zu viel Sitzen oder Fehlhaltungen führen oft zu einer Verkürzung der Hüftmuskulatur und einer reduzierten Gelenkbeweglichkeit. 

Was tun bei einer steifen Hüfte? Behandlungsmöglichkeiten und Alltagstipps

Die Behandlung einer steifen Hüfte hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Entscheidend ist daher, dass Du Deine Symptome gut beobachtest und besonders bei wiederkehrenden, dauerhaften oder sehr starken Schmerzen einen Arzt zu Rate ziehst.

Je nach Ursache und Ausprägung werden dann in der Regel folgende Therapien angewendet: 

  1. Physiotherapie: Durch regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen kann ein Therapeut die Beweglichkeit Deiner Hüftgelenke verbessern und Muskelverspannungen lösen. 
  1. Medikamente: Bei akuten oder sehr starken Beschwerden werden Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente empfohlen, um den Alltag besser zu bewältigen und das dauerhafte Einnehmen einer ungünstigen Schonhaltung zu vermeiden. 
  1. Ergotherapie: Durch gezielte Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen kann Dir diese Therapieform dabei helfen, alltägliche Bewegungen zu erleichtern und die Mobilität zu erhalten. 
  1. Injektionen: Kortison- oder Hyaluronsäure-Injektionen können Entzündungen und Schmerzen temporär lindern. 
  1. Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, etwa bei fortgeschrittener Arthrose, kann eine Hüftgelenksoperation wie eine Totalendoprothese notwendig sein. 

Was Du im Alltag tun kannst

Um den Beschwerden bei einer steifen Hüfte sanft entgegenzuwirken oder ihnen gezielt vorzubeugen, kannst Du auch im Alltag viel dafür tun, Deine Hüfte zu mobilisieren, Belastungen auf die Gelenke zu reduzieren und bestehenden Hüftschmerzen sanft entgegenzuwirken.  

  • Regelmäßige Bewegung: Spaziergänge, Schwimmen und Radfahren fördern die Durchblutung und fördern Deine Gelenkgesundheit. 
  • Dehn- und Kräftighungsübungen: Spezielle Übungen wie der Hüftöffner oder die Yoga-Asana Schmetterlingssitz helfen Dir, die Hüftmuskulatur flexibel zu halten, sie sanft zu trainieren und dadurch auch verbundene Körperregionen wie den unteren Rücken oder die Knie zu entlasten. 
  • Ergonomische Sitzhaltung: Ein aufrechter Sitz und regelmäßige Pausen bei sitzenden Tätigkeiten beugen Steifheit vor, da eine längere ungünstige Belastung reduziert wird und die Muskeln und Gelenke immer wieder mobilisiert werden.

Wichtig ist also, dass Du frühzeitig daran denkst, die Beweglichkeit Deiner Gelenke zu fördern, Schmerzen zu reduzieren und eine gegebenenfalls schon beginnenden Arthrose zu verlangsamen. Mit unseren 3 nachfolgenden Übungstipps kannst Du bereits damit beginnen, Deiner Hüfte und Deinem gesamten Körper etwas gutes zu tun.

Eine steife Hüfte dehnen: 3 Yoga-Übungen für zu Hause

In der Yoga-Lehre ist die Hüfte ein Bereich, der nicht nur physisch sondern auch auf mentaler und energetischer Ebene eine wichtige Rolle spielt. Blockaden in der Hüfte können demnach nicht nur auf Verspannungen und Gelenkprobleme sondern auch auf Angst, Stress oder Traurigkeit hindeuten, die zu Verspannungen unter anderem im Hüftbeuger führen können.

Die nachfolgenden Yoga-Übungen können Dir dabei helfen, die Beweglichkeit und Stabilität Deiner Hüften zu fördern und emotionale und energetische Blockaden zu lösen. Achte dabei darauf, alle Übungen achtsam auszuführen, Deine Schmerzgrenze nicht zu überschreiten und nach jeder Übung Deine Hüfte und Beine mit sanften Bewegungen zu lockern.

1. Schmetterling (Baddha Konasana)

Yoga Übung Schmetterling bei steifer Hüfte

Ausführung:

  • Setze Dich auf eine Matte oder eine gefaltete Decke, um die Hüften leicht anzuheben und die Wirbelsäule zu entlasten.
  • Strecke die Beine gerade vor Dir aus (Dandasana).
  • Beuge die Knie und bringe die Fußsohlen vor Deinem Becken zusammen, sodass die Füße sich berühren.
  • Ziehe die Fersen so nah wie möglich an den Körper heran, ohne Schmerzen zu verursachen.
  • Greife mit den Händen die Füße oder die Knöchel.
  • Halte die Wirbelsäule gerade und das Brustbein gehoben. Achte darauf, nicht ins Hohlkreuz zu fallen.
  • Lass die Knie sanft auf und ab wippen, wie die Flügel eines Schmetterlings.
  • Diese Bewegung kann die Hüften lockern, ist aber optional.
  • Wenn Du bereit bist, lehne Dich aus der Hüfte leicht nach vorne, ohne die Wirbelsäule zu runden.
  • Atme tief und achtsam ein und aus, während Du die Dehnung spürst.
  • Bleibe 1–3 Minuten in der Haltung, oder solange es angenehm ist.
  • Entspanne die Hüften und lasse die Schwerkraft die Knie sanft nach unten ziehen.

Tipps:

  • Achte darauf, die Wirbelsäule aufrecht zu halten, um die Dehnung zu intensivieren und den unteren Rücken zu schützen.
  • Verwende eine gefaltete Decke oder ein Kissen, um aufrecht zu sitzen, falls Deine Hüften oder der Rücken angespannt sind.
  • Vermeide es, den Atem anzuhalten – tiefe, gleichmäßige Atemzüge fördern Entspannung und Dehnung.

Wirkung:

Der Schmetterling dehnt die Muskeln in Deinen Hüften, Leisten und den inneren Oberschenkeln. Dadurch verbessert sie die Beweglichkeit der Hüftgelenke, was besonders hilfreich ist, wenn Du lange sitzt oder eine eingeschränkte Hüftbeweglichkeit hast.

2. Tiefe Hocke (Malasana)

Yoga Übung Tiefe Hocke für Becken und Hüfte

Ausführung:

  • Stelle Dich mit den Füßen hüftbreit oder etwas weiter auseinander auf die Matte.
  • Drehe die Zehen leicht nach außen, etwa 30–45 Grad.
  • Beuge langsam die Knie und senke das Becken in Richtung Boden.
  • Bringe die Oberschenkel so nah wie möglich parallel zu den Waden, während die Fersen fest auf dem Boden bleiben (falls möglich).
  • Führe die Handflächen vor der Brust zusammen, in die Gebetshaltung (Anjali Mudra).
  • Drücke die Ellbogen sanft gegen die Innenseiten der Knie, um die Hüften weiter zu öffnen.
  • Halte den Rücken lang und aufrecht.
  • Lasse die Schultern entspannt nach unten sinken und das Brustbein leicht angehoben.
  • Vermeide das Einrunden des Rückens.
  • Atme tief und gleichmäßig ein und aus.
  • Nutze die Atmung, um in der Haltung Stabilität und Ruhe zu finden.
  • Bleibe 30 Sekunden bis 1 Minute in der Hocke, je nach Deinem Wohlbefinden.

Tipps:

  • Wenn die Fersen den Boden nicht berühren, lege eine gefaltete Decke oder einen Block unter die Fersen, um die Haltung zu stabilisieren.
  • Achte darauf, dass die Knie in Richtung der Zehen zeigen, um die Gelenke zu schützen.
  • Übe die Hocke nur so tief, wie es sich angenehm anfühlt. Vermeide Überdehnung.

Wirkung:

Die Tiefe Hocke dehnt die Muskeln und das Bindegewebe in Deinen Hüften, Leisten, Oberschenkeln und dem unteren Rücken. Dadurch fördert sie die Beweglichkeit der Hüftgelenke und hilft, Verspannungen zu lösen.

3. Dreibeiniger Hund mit gebeugtem Bein

Yoga Übung Dreibeiniger Hund mit gebeugtem Bein

Ausführung:

  • Beginne in der Haltung des herabschauenden Hundes (Adho Mukha Svanasana).
  • Die Hände sind schulterbreit auf der Matte, die Finger gespreizt, die Füße hüftbreit auseinander, und die Hüften schieben nach oben.
  • Hebe mit einer Einatmung ein Bein gerade nach hinten oben.
  • Strecke das Bein so hoch wie möglich, ohne die Hüften zu verdrehen. Beide Hüften bleiben zunächst parallel zum Boden.
  • Öffne mit einer Ausatmung die Hüfte, indem Du das angehobene Bein nach außen rotierst.
  • Beuge das obere Knie und bringe die Ferse sanft in Richtung Gesäß. Die Hüften werden nun leicht asymmetrisch.
  • Achte darauf, dass das Standbein und beide Hände fest in die Matte drücken.
  • Halte die Schultern möglichst parallel zum Boden, um Stabilität zu bewahren.
  • Atme tief und gleichmäßig ein und aus, während Du die Dehnung in der Hüfte und im Oberschenkel des angehobenen Beins spürst.
  • Verweile in der Haltung für 5–10 Atemzüge.
  • Strecke das angehobene Bein wieder gerade nach hinten aus und bringe es dann mit einer Ausatmung kontrolliert zurück auf die Matte, um in den herabschauenden Hund zurückzukehren.
  • Wiederhole die Übung mit dem anderen Bein.

Tipps:

  • Halte die Hände aktiv und die Schultern stabil, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.
  • Öffne die Hüfte nur so weit, wie es sich angenehm anfühlt, und achte darauf, das Standbein gestreckt und stabil zu halten.
  • Du kannst zusätzlich den Blick unter der Achsel hindurch zur angehobenen Ferse richten, um die Haltung zu intensivieren.

Wirkung:

Die Haltung kombiniert die kraftvolle Stabilisierung des Standbeins mit der Dehnung der Hüfte des angehobenen Beins. Dadurch schafft sie ein Gleichgewicht zwischen Stabilität und Flexibilität, was für eine gesunde Hüftfunktion wichtig ist.

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Für euch schreibt:
Stefanie Diestel

Mit meiner Erfahrung als Physiotherapeutin mit eigener Praxis und Vizepräsidentin des Volleyballvereins Grimma e.V. helfe ich Dir, Schmerzen besser zu verstehen und ihnen wirksam vorzubeugen.

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