Die Geschichte des Yoga – eins mit Körper, Geist und Seele
Die Geschichte des Yoga reicht weit zurück. Heute für Sportfans das Must-Have in der Fitness-Routine. Aber auch all jene, die im Alltag unter Stress oder Rückenschmerzen leiden, finden im Yoga Ruhe und Entspannung. Viele Krankenkassen bezuschussen Yoga-Kurse im Rahmen der Gesundheitsfürsorge, weil die positiven Effekte auf Körper und Geist sogar nachweisbar sind. Dabei war Yoga nicht immer eine Workout-Routine. Im Ursprungsland Indien wurde Yoga vielmehr als spirituelle Praxis geboren.
Was ist Yoga?
Viele Yogis sagen: Yoga ist kein Sport, sondern ein Lebensweg. Die westliche, zeitgenössische Interpretation versteht Yoga vor allem als Körperlehre, die folgende Elemente umfasst:
- Asanas
- Atemübung
- Meditation
Was sind Asanas?
Als Asana bezeichnet man im Yoga meist eine statische Körperhaltung, die über eine bestimmte Anzahl von Atemzügen gehalten wird. Viele Yoga-Einheiten verbinden mehrere Asanas miteinander, die fließend ineinander übergehen.
Doch Yoga geht über das reine Workout hinaus. Für viele ist es auch spirituelle Praxis und ein Lebensstil, der die Einheit von Körper, Geist und Seele unterstützt. In den unterschiedlichen Einheiten werden Körper und Geist gleichermaßen in Beweglichkeit, Entspannung und Kontrolle geschult.
Durch die fortschreitende Entwicklung des Yoga gibt es inzwischen verschiedene Stile. Während Hatha Yoga bspw. eher aus statischen Asanas besteht, zeichnet sich Vinyasa Yoga durch eine fließende Dynamik der verschiedenen Asanas aus.
Im Rahmen der letzten Jahrzehnte haben sich außerdem zielgruppenspezifische Yoga-Arten herausgebildet. Von Rücken-Yoga über Kinder- oder Schwangeren-Yoga bis hin zu sogar Hunde-Yoga sind zahlreiche Schulen zu finden, die immer das Richtige bereithalten.
Gemeinsam haben alle Yoga-Stile, dass sie Entspannung des Geistes mit Kräftigung der Muskulatur verbinden. In der altindischen Sprache Sanskrit bedeutet Yoga zu deutsch “Joch” und bezeichnet damit die Zusammenführung mehrerer Dinge.
Warum eigentlich Yoga?
Schon der Kulturwissenschaftler Mark Singleton hat gesagt: „Yoga wird immer zu dem, was Menschen gerade brauchen“. Bei größerer, innerer Unruhe ist es spirituelle Praxis. Bei Rückenschmerzen oder dem Wunsch nach mehr Kraft ist Yoga ein umfassendes Krafttraining mit dem eigenen Körper.
Geeint werden alle Yogis durch die Aussicht darauf, mit Hilfe von Yoga langfristig fitter und gesünder zu leben, weil sie körperliche Ertüchtigung mit entspannenden Atemübungen kombinieren. Das schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Yoga fördert den Stressabbau und die muskuläre Stabilität.
Für wen ist Yoga geeignet?
Yoga hat den Vorteil, dass es sich für alle Personen eignet. Durch die Möglichkeit sanft einzusteigen, kannst Du unabhängig von Trainingszustand jederzeit mit Yoga anfangen. Konkret ist Yoga das Richtige, wenn Du:
- Stress abbauen möchtest
- beweglicher werden möchtest
- Deine Tiefenmuskulatur kräftigen willst
- Dein Gleichgewicht trainieren möchtest
- lieber mit Deinem eigenen Körper statt mit Geräten arbeitest
leicht
Bis 100%
10 Wochen
Entspannung
Ursprung des Yoga – von Indien in die ganze Welt
Entstanden ist Yoga als spirituelle Praxis des Hinduismus in Indien. In der Geschichte des Yoga ist genaue Entstehungszeitraum nicht konkret datierbar. Während einige Fachleute davon ausgehen, dass die Yoga-Praxis zwischen 1.500 und 500 v. Chr. entstanden ist, legen andere Funde nahe, dass Yoga sogar noch viel älter ist.
Es ging im Ursprung bei Yoga vor allem um Meditation. Die wenigen beschriebenen Asanas sollten den Körper auf eine folgende Meditation vorbereiten und so für einen möglichst klaren Geist sorgen. Die Praxis sollte das Bedürfnis nach einem klaren Geist und innerer Ruhe befriedigen. Dabei dient der Körper vor allem als Werkzeug der Erkenntnis. Deshalb war das ursprüngliche Yoga auch eng mit der Askese verbunden, also dem Verzicht und der Prüfung des eigenen Körpers.
Schon gewusst?
Ursprünglich war Yoga nicht als Gruppenaktivität angelegt. Vielmehr fand die Unterweisung in die Yoga-Praxis als Einzelunterricht statt. Dabei hatte die enge Verbindung zwischen dem Yoga-Meister und der zu schulenden Person eine besondere Bedeutung.
Mit der Zeit entwickelte sich Yoga aber von der meditativen Praxis zu einem ganzheitlichen Workout weiter. Grundlage dafür waren drei Textsammlungen, die Yoga als Praxis bis heute prägen:
- die sogenannten Veden mit ihren Abhandlungen, den Upanishaden
- Patanjalis Yoga-Sutra
- Hatha Yoga Pradipika
Hatha Yoga Pradipika
Dieser Grundlagentext verbindet die geistige Arbeit mit körperlicher Ertüchtigung und ist am engsten mit heutigem Yoga verwandt. Deshalb ist er für heutige Yogis wahrscheinlich am interessantesten. Dabei muss man unterscheiden zwischen dem Hatha Yoga als Yoga-Stil und dem Hatha Yoga Pradipika als Ursprung des Yoga und seiner Geschichte.
Verfasst wurde das Hatha Yoga Pradipika von dem Inder Rishi Swatmarama im 15. Jahrhundert, also knapp 3.000 Jahre nach den ersten Aufzeichnungen über die indische Lehre. Das Ziel des Hatha Yoga Pradipika ist die Reinigung des Körpers durch körperliche Ertüchtigung, also die Asanas. So sollen die Energien im Körper besser fließen können.
Dabei verbindet das Hatha Yoga Pradipika erstmals die körperlichen Übungen mit dazugehörigen Atemübungen, durch welche Energien abgegeben und wieder aufgenommen werden sollen. In den Schriften wurden von Beginn an etwa 14 verschiedene Asanas beschrieben. Im Ursprung war Hatha Yoga dabei eng verbunden mit der indischen Lehre des Tantra.
Das Yoga Sutra
Beim Yoga Sutra handelt es sich um eine Sammlung von 196 Gedanken, Weisheiten und Zitaten. Die gesamte Sammlung thematisiert den Zustand geistiger Befreiung. Dabei geht das Yoga Sutra davon aus, dass die geistige Befreiung erreichen kann, wenn man einen achtteiligen Prozess durchläuft. Dieser achtgliedrige Yoga-Pfad wird oft als Rad dargestellt:
Dabei gebrauchen fast alle indischen Lehren, wie der Buddhismus, der Hinduismus, der Jainismus, der Sikhismus und andere diese Begriffe in ihren spirituellen Ausführungen. Damit ist Yoga nicht Teil einer bestimmten Religion, sondern immer schon sehr offen für unterschiedliche Lehren und Überzeugungen. Bis heute dient dieser achtgliedrige Pfad als Basis der Yoga-Ausbildung für Lehrende.
Die Veden
Die Textsammlung, die heute als die Veden bekannt ist, wurde zwischen 1500 und 500 v. Chr. verfasst. Der Hauptteil besteht aus Opferritualen, Mantras und Hymnen. Tatsächlich enthalten die Veden allerdings keine Asanas. Sie bildeten die Grundlage für die Upanishaden. Diese enthalten fast 200 philosophische Kurztexte, die heute das Fundament der spirituellen Yoga-Lehre bilden. Da sie keine Asanas beschreiben, sondern vielmehr auf die spirituelle Praxis abstellen, sind sie vor allem für diejenigen relevant, die Yoga nicht nur als Workout, sondern auch als Lebensstil begreifen.
Weitere wichtige Schriften in der Geschichte des Yoga
Abgesehen von den drei Grundlagentexten wird Yoga, wie wir es kennen, auch von folgenden Schriften beeinflusst:
- Smritis: Hier finden sich vor allem Verhaltensregeln und Gesetzestexte
- Puranas: In dieser Sammlung werden Feste und Zeremonien für die indischen Götter Vishnu, Shiva und Brahma festgehalten.
- ltihasas: Dabei handelt es sich um eine vereinfachte Version der Veden.
- Bhagavad Gita: Dies ist der bedeutendste philosophische Text des. Mahabharata. In Europa gewann dieser Text vor allem durch die Beachtung durch große Philosophen und Vordenker nochmal an Bedeutung.
Die Geschichte des Yoga – Wo kommen die Asanas her?
Das heute bekannteste Asana, der Sonnengruß, war ursprünglich gar kein Bestandteil der ursprünglichen Yoga-Praxis. Doch wenn der Sonnengruß eine moderne Interpretation ist, woher kommen dann die Asanas?
Die ersten Asanas im Ursprung des Yoga werden in folgenden Texten beschrieben:
- Patanjalis Yoga Sutra
- Bhagavad Gita
- Hatha Yoga Pradipika
Dabei sind die meisten Asanas, die wir heute praktizieren, in den ursprünglichen Schriften nicht zu finden, sondern wurden von verschiedenen Trainern entwickelt.
Das ist etwas, was Yoga als Workout-Praxis auszeichnet: Es entwickelt sich immer weiter. Vor allem die Lehrenden entwickeln ihre eigenen Asanas immer weiter und flechten dabei unter anderem auch Elemente aus dem Pilates oder sogar den Martial Arts ein.
Yoga Geschichte in Europa und Deutschland
Ganz rühmlich ist der Ursprung für die Verbreitung des Yoga in Europa nicht, denn sie ist eng an die Kolonialgeschichte des damaligen Britischen Empire geknüpft. England hatte Indien als Kolonie erschlossen, sodass Menschen aus Europa dort erstmals mit Yoga in Berührung kamen. So kommt es auch, dass die Epoche der deutschen Romantik vermutlich stark mit von der indischen Kultur inspiriert wurde.
So zeigten im 18. Jahrhundert Philosophen wie Humboldt, Nietzsche oder Goethe eine große Begeisterung für die spirituell-körperliche Yoga-Praxis, die im Bhagavad Gita beschrieben wird und von dem Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling übersetzt wurde. Mit dem Ende des 19. Jahrhundert schließlich fanden die ersten Yoga-Praktiken nicht nur ihren Weg nach Europa, sondern auch ihre Umsetzung.
Im Jahr 1921 eröffnete schließlich die erste Yoga-Schule in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in den 1950er-Jahren schließlich eine schiere Welle an Eröffnungen von Yoga-Zentren im gesamten Gebiet der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Entwickelt wurde die westliche Yoga-Ausbildung allerdings nach wie vor von einem Inder: Swami Vishnu-Devananda gründete 1957 die Internationalen Sivananda Yoga Vedanta Zentren, aus denen die westliche Yoga-Lehrer-Ausbildung ihren Weg in die Welt fand.
In der breiten Bevölkerung kam die Yoga-Praxis schließlich im Jahr 1973 an, als das ZDF im Rahmen der Sportsendung “Die Sport-Information” fünfminütige Folgen der Yoga-Serie “Yoga für Yeden” ausstrahlte. Im Laufe der 1990er-Jahre nahmen immer mehr Krankenkassen Yoga in die Gesundheitsvorsorge auf, sodass heute fast jede Person schon Berührungspunkte mit der körperlich-spirituellen Praxis hatte.
Yoga heute – eine unendliche Geschichte
Im Laufe der letzten 3.500 Jahre hat Yoga eine erstaunliche Entwicklung hingelegt. Von der rein meditativen Praxis hat es sich zu einem Workout gemausert, das sowohl den Geist als auch den Körper erfrischt. Dabei entwickelt es sich immer weiter, sodass es mittlerweile zahlreiche, unterschiedliche Yoga-Arten gibt, die ganz verschiedene Zielgruppen erreichen.
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Als zertifizierte Yogalehrerin und Yogatherapeutin erfüllt es mich, diese Jahrtausende alte Übungspraxis mit all ihren positiven Effekten an Dich weitergeben zu können.
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