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Impingement-Syndrom der Schulter erkennen & behandeln – Dein kompakter Ratgeber

Die Schulter ist eines der beweglichsten, aber auch anfälligsten Gelenke unseres Körpers. Wenn alltägliche Bewegungen plötzlich schmerzen oder Du den Arm nicht mehr wie gewohnt heben kannst, steckt nicht selten ein sogenanntes Impingement-Syndrom dahinter. Dieser Artikel gibt Dir einen umfassenden Überblick über diese Schultererkrankung – von möglichen Ursachen über typische Symptome bis hin zu Behandlungsmethoden und Tipps.

Artikel vom 08. Mai 2025
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Was ist das Impingement-Syndrom der Schulter?

Das Impingement-Syndrom der Schulter, medizinisch auch als subakromiales Engpass-Syndrom bezeichnet, beschreibt eine schmerzhafte Enge im Bereich zwischen dem Schulterdach (dem sogenannten Akromion) und dem Oberarmkopf. In diesem Raum verlaufen wichtige Strukturen wie die Sehnen der Rotatorenmanschette und ein Schleimbeutel (Bursa subacromialis), die bei jeder Bewegung Deiner Schulter beansprucht werden.

Kommt es zu einer Verengung dieses Raums – etwa durch Entzündungen, Verschleiß oder Fehlhaltungen – werden diese Strukturen bei bestimmten Bewegungen regelrecht „eingeklemmt“. Das verursacht Schmerzen, besonders bei Überkopfarbeiten oder nachts beim Liegen auf der betroffenen Schulter. Genau das ist der Kern des Wortes Impingement: Es bedeutet so viel wie „Zusammenstoß“ oder „Anstoßen“.

Das Impingement-Syndrom der Schulter ist keine seltene Erscheinung – im Gegenteil: In Deutschland erleben etwa 10% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens diese schmerzhafte Schulterproblematik. Wie Dr. med. Julia Schwarz in einem Leitartikel1 erklärt, tritt dies besonders häufig bei Menschen um das 50. Lebensjahr auf, wobei Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind.

Ein weiteres Indiz für die Verbreitung dieser Erkrankung ist die hohe Anzahl an medizinischen Eingriffen. Laut einer Untersuchung des Gemeinsamen Bundesausschusses2 wurden zwischen 2010 und 2014 jährlich rund 44.000 bis 50.000 Operationen aufgrund eines diagnostizierten Impingement-Syndroms der Schulter durchgeführt.

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt.

Linke oder rechte Schulter – Warum trifft es oft die dominante Schulter?

Ob links oder rechts – das Impingement-Syndrom kann grundsätzlich beide Schultern betreffen. In der Praxis ist aber meist die dominante Seite betroffen, also bei Rechtshändern häufiger die rechte Schulter. Aber worin liegt dies begründet? Diese Schulter wird im Alltag öfter und intensiver beansprucht, sei es beim Tragen, Arbeiten, Sport oder durch einseitige Belastungen im Beruf.

Auch bei unbewussten Bewegungsmustern wie zum Beispiel das ständige Tragen einer Tasche auf derselben Seite oder eine Schreibtischtätigkeit mit einseitiger Mausnutzung – kann es zu einer Überlastung und letztlich zu einem Impingement kommen.

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Wie unterscheiden sich die Formen von primärem / sekundärem Impingement und die anatomischen Varianten?

Vielleicht hast Du Dich gefragt: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „primär vs. sekundär“ und Bezeichnungen wie „subakromial“ oder „posterior-superior“?

Die Antwort: Es handelt sich um zwei unterschiedliche Arten der Einteilung – und beide helfen dabei, das Impingement-Syndrom besser zu verstehen und gezielt zu behandeln.

Primäres vs. sekundäres Impingement (Funktioneller Ursprung)

Diese Unterscheidung beschreibt den Grund, warum es überhaupt zu einer Einklemmung kommt. Und hilft Ärzten, die Ursache für das Impingement zu finden.

  • Ein primäres Impingement entsteht durch strukturelle Veränderungen wie Knochensporne, Schleimbeutelverdickung oder ein Hakenakromion. Das Problem liegt im Gewebe oder Knochen selbst – es ist also ein mechanisches Problem, das den Raum im Schultergelenk dauerhaft verengt.
  • Bei einem sekundären Impingement ist der Gelenkspalt an sich nicht zu eng, aber die Bewegung läuft fehlerhaft ab, zum Beispiel durch muskuläre Dysbalancen, Instabilitäten oder unkoordinierte Schulterblattbewegungen. Das kann zu einer situativen Einklemmung führen, etwa bei Überkopfbewegungen im Sport.

Subakromial, subkorakoidal, posterior- & anteriorsuperior Impingement (Einordnung des Ortes)

Hier geht es darum, wo genau in Deiner Schulter die schmerzhaften Reibungen oder Einklemmungen passieren. Diese anatomischen Bezeichnungen beschreiben den betroffenen Raum oder die Struktur, zum Beispiel:

  • unter dem Schulterdach (subakromial)
  • unter dem Rabenschnabelfortsatz (subkorakoidal)
  • im Gelenkinneren hinten oben (posterior-superior)
  • oder vorn oben (anterior-superior)

Diese Einteilung zeigt den Ort des Impingements und ist wichtig für Diagnostik (z. B. im MRT) und gezielte Therapien.

Die beiden Einteilungen ergänzen sich – sie schließen sich nicht aus.
Beispiel: Du kannst ein subakromiales Impingement haben, das primär durch einen Knochensporn ausgelöst wird – oder sekundär, weil Deine Schultermuskulatur instabil ist.
Oder: Ein inneres Impingement ist fast immer sekundär, weil es durch Fehlbewegungen und Überlastung entsteht.

Subakromiales Impingement (äußeres Impingement)Subkorakoidales Impingement
(äußeres Impingement)
Post-erosuperiores internes ImpingementPost-erosuperiores internes Impingement
Einklemmung der Supraspinatussehne unter dem Schulterdach (Akromion)
=> häufigste Form (rund 65 % aller Fälle)
Einklemmung der langen Bizepssehne oder Subscapularis-sehne
=> weniger bekannt, aber schmerzhaft
Einklemmung hinten oben im Schultergelenk
=> häufig bei jungen, sportlich aktiven Menschen (typisch für Überkopf-Sportarten)
Einklemmung vorn oben im Gelenk, oft mit Labrum-Schaden
=> komplexe Form, wird häufig spät erkannt (eher selten)
Auslöser / Belastung
– Überkopf-arbeiten
– mechanische Überlastung
– knöcherne Veränderungen oder Schleimbeutel-entzündungen  
Auslöser / Belastung
– enger anatomischer Gelenkspalt
– frühere Schulter-operationen
Auslöser / Belastung
– Überkopf-Sportarten (Tennis, Volleyball, Schwimmen)
– starke sportliche Beanspruchung
Auslöser / Belastung
– chronische Instabilität
– Vorschäden
– wiederholte Belastung (Sport, Trauma)
Hauptsymptome: Schmerz bei Überkopf-bewegungen und Bewegungs-einschränkungHauptsymptome: Schmerzen bei Bewegungen nach innen oder vorn z. B. beim Jacke anziehenHauptsymptome: Schmerzen bei Aushol- und Wurfbewegungen und Instabilitäten, MikrotraumenHauptsymptome: stechende Schmerzen bei Armbewegung nach vorn oben

Symptome: Wo und wie macht sich das Schulter-Impingement bemerkbar?

Mann mit Symptomen bzw. Schmerzen an der Schulter aufgrund von Impingement Syndrom im Alltag

Wenn Deine Schulter plötzlich schmerzt – besonders bei bestimmten Bewegungen oder nachts im Bett – könnte ein Impingement-Syndrom dahinterstecken. Typisch für diese Schultererkrankung sind nicht nur die Schmerzen selbst, sondern auch die Art und Weise, wie und wann sie auftreten.

Typische Beschwerden beim Impingement-Syndrom der Schulter

Die Schmerzen zeigen sich meist seitlich oder vorne an der Schulter. Besonders dann, wenn Du den Arm hebst, zum Beispiel beim Haaretrocknen, beim Fensterputzen oder beim Tragen von Einkaufstüten. Ein klassischer Hinweis ist der sogenannte „Painful Arc“. Dies äußert sich bei Anheben zwischen circa 60 und 120 Grad. Hier müsstest Du einen deutlichen Schmerz spüren, danach wird es oft wieder besser.

Auch nächtliche Schulterschmerzen, besonders wenn Du auf der betroffenen Seite liegst, gehören zu den häufigsten Symptomen. Aber warum? Im Liegen steigt der Druck auf die entzündeten oder gereizten Strukturen unter dem Schulterdach.

Mit fortschreitender Reizung kommen oft Bewegungseinschränkungen hinzu. Alltägliche Dinge wie Jacke anziehen, den BH schließen oder sich am Rücken kratzen werden zunehmend zur Herausforderung.

Wichtig zu wissen: Zu Beginn treten die Schmerzen meist nur bei Belastung auf. Bleibt das Problem unbehandelt, können sie auch in Ruhe oder dauerhaft bestehen bleiben.

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Typähnliche Schulterprobleme – wo liegt der Unterschied?

Das Impingement-Syndrom kann leicht mit anderen Schultererkrankungen verwechselt werden. Eine ärztliche Diagnose ist daher besonders wichtig, um Klarheit zu schaffen. Vor allem da diese Krankheitsbilder auch kombiniert auftreten können. Folgende Erkrankungen könnten ebenfalls Schuld für Deine Schmerzen an der Schulter sein:

  • Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) treten ebenfalls stechende Schmerzen auf, hier sind aber Verkalkungen in der Sehne die Ursache.
  • Eine Arthrose – genauer Schulterarthrose (Omarthrose) – verursacht eher dumpfe Schmerzen, oft mit Morgensteifigkeit und knirschenden Geräuschen.
  • Wenn Kribbeln, Taubheit oder Schwäche in der Hand hinzukommen, könnte auch ein Problem an der Halswirbelsäule (z. B. Bandscheibe, Nerv) vorliegen.
  • In seltenen Fällen können auch psychische Belastungen oder dauerhafter Stress die Schultermuskulatur verspannen und Symptome verstärken – das solltest Du im Hinterkopf behalten, besonders wenn es keinen klaren Auslöser gibt.
  • Die Beschwerden beim Impingement-Syndrom ähneln stark denen einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis). Das kannst Du erkennen durch einen dumpfen Dauerschmerz und Druckempfindlichkeit.
  • Aber auch ein Rotatorenmanschettenriss ist möglich. Dieser führt hingegen häufig zu spürbarem Kraftverlust und Problemen beim aktiven Heben des Arms – selbst einfache Alltagstätigkeiten wie das Anziehen können dann zur Herausforderung werden.

Ursachen des Schulter-Impingement-Syndroms

Mann mit akuten Schmerzen an der Schulter aufgrund vom Impingement Syndrom durch Überbelastung bei Überkopf-Sport

Das Impingement-Syndrom entsteht nicht einfach so. Oft ist es das Ergebnis von Fehlbelastungen über längere Zeit, die zu einer schmerzhaften Reizung im Schulterbereich führen. Dabei spielen körperliche, aber auch psychische Faktoren eine Rolle.

Körperliche Ursachen

Die häufigste Ursache für ein Impingement-Syndrom ist mechanische Überlastung. Wenn Du Deinen Arm oft über Schulterhöhe hebst – etwa beim Sport (z. B. Tennis, Schwimmen, Krafttraining), bei handwerklichen Tätigkeiten oder durch wiederholte Bewegungen im Beruf – kann der enge Raum unter dem Schulterdach schnell überfordert sein.

Auch Fehlhaltungen im Alltag, zum Beispiel durch langes Sitzen am Schreibtisch, Rundrücken oder eine ungünstige Körperstatik, führen dazu, dass Sehnen, Schleimbeutel und Muskeln im Schulterbereich unter Druck geraten. Besonders anfällig ist die sogenannte Supraspinatussehne, die im engen Subakromialraum leicht eingeklemmt werden kann, jenes ist die Grundlage des Impingements.

Psychische Ursachen

Was viele nicht wissen: Auch psychische Belastungen wie chronischer Stress, Sorgen oder depressive Verstimmungen können Schulterbeschwerden verstärken oder sogar mitauslösen. Psychosoziale Faktoren können nicht nur Einfluss auf unsere Haltung, sondern auch auf die Wahrnehmung von Schmerzen haben.

Wenn Du ständig unter Anspannung stehst, neigst Du dazu, die Nacken- und Schultermuskulatur dauerhaft anzuspannen – oft unbewusst. Dadurch kommt es zu Muskelverhärtungen, verminderter Durchblutung und einem erhöhten Druck im Schulterbereich, was wiederum ein Impingement begünstigen oder verschlimmern kann.

Besonders bei chronischen Beschwerden lohnt es sich daher, auch Stressbewältigung und mentale Entspannung in die Behandlung einzubeziehen – etwa durch Atemtechniken, Achtsamkeit oder gezielte Stressreduktion im Alltag.

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Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

Die gute Nachricht zuerst: In vielen Fällen lässt sich ein Impingement-Syndrom ohne Operation erfolgreich behandeln. Vor allem, wenn Du frühzeitig aktiv wirst. Welche Therapie für Dich am besten geeignet ist, hängt davon ab, wie stark Deine Beschwerden sind, wie lange sie schon bestehen und welche Ursachen zugrunde liegen. Hier bekommst Du einen Überblick über die wichtigsten Ansätze:

1. Konservative Therapie

In circa 70% der Fälle wird ein Impingement-Syndrom zunächst nicht-operativ behandelt. Eine Operation wird bei circa 30% der Patienten aufgrund einer frustranen konservativen Behandlung durchgeführt, laut der Untersuchung des Deutschen Ärzteblattes3. Ziel ist es, die gereizten Strukturen zu entlasten und Entzündungen zu reduzieren:

Mit Physiotherapie und gezielten Übungen lernst Du Bewegungen, die die Schulter stabilisieren und verkürzte Strukturen dehnen. Wichtig sind vor allem Übungen zur Kräftigung der Rotatorenmanschette und zur Verbesserung der Schulterblattkontrolle.

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Entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen, Diclofenac) können Schmerzen lindern – allerdings nur vorübergehend. Auch lokale Injektionen mit Kortison kommen manchmal zum Einsatz, sollten aber nicht zur Dauerlösung werden.

Je nach Phase Deiner Beschwerden kann Kältetherapie (akut) oder Wärmeanwendung (chronisch-verspannte Muskulatur) wohltuend wirken. Auch das Schultertaping wird unterstützend genutzt, z. B. zur Entlastung oder Muskelaktivierung.

Dein Alltag spielt eine große Rolle: Kleine Änderungen bei Sitzposition, Bewegungspausen oder beim Sport können viel bewirken.

2. Psychosomatische Mitbehandlung

Wenn Deine Schulterbeschwerden schon länger bestehen, lohnt sich auch ein Blick auf Deine mentale Belastung. Denn Dauerstress, innere Anspannung oder depressive Verstimmungen können Schmerzen verstärken oder am Abklingen hindern. In solchen Fällen hilft oft eine Kombination aus Bewegung, Stressbewältigung und ggf. psychotherapeutischer Begleitung.

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3. Operativer Eingriff: Wann ist eine OP bei Impingement-Syndrom der Schulter sinnvoll?

Wenn konservative Maßnahmen nach 3–6 Monaten keine Besserung bringen oder strukturelle Schäden wie ein Sehnenriss vorliegen, kann eine Arthroskopie infrage kommen. Dabei wird meist der Raum unter dem Schulterdach erweitert (subakromiale Dekompression) und störendes Gewebe entfernt.

Eine Schulter-OP kann ambulant oder stationär erfolgen – das hängt vom Eingriff und Deiner gesundheitlichen Ausgangslage ab. Die Nachbehandlung ist entscheidend: Ohne anschließende Reha oder Physiotherapie bringt selbst die beste OP langfristig keinen Erfolg.

Ohne OP gesund werden: Geht das wirklich?

Wenn bei Dir ein Impingement-Syndrom der Schulter diagnostiziert wurde, fragst Du Dich vielleicht: Muss ich wirklich unters Messer – oder kann ich das auch ohne Operation in den Griff bekommen?

Grundlegend kannst Du ein Impingement-Syndrom häufig auch ohne Operation erfolgreich behandeln. Vor allem, wenn Du früh reagierst und die konservativen Optionen konsequent nutzt. Eine OP ist meist nur dann nötig, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind oder strukturelle Schäden (z. B. ein kompletter Sehnenriss) vorliegen.

Schulter-Impingement vermeiden mit 5 Alltagstipps

Mit kleinen Änderungen in Deinem Alltag kannst Du viel bewirken – ob im Büro, im Fitnessstudio oder im Bett. Je früher Du Deine Schulter achtsam behandelst, desto besser schützt Du Dich vor Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Hier kommen 5 Tipps, die sich leicht umsetzen lassen:

1. Schulteraktive Haltung im Büro einnehmen!

Langes Sitzen mit nach vorn gezogenen Schultern belastet Deinen Schultergürtel.

Tipp: Sitze aufrecht, ziehe die Schultern leicht nach hinten unten und achte auf eine ergonomische Maus- und Tastaturposition. Idealerweise sind Deine Arme dabei locker im 90°-Winkel auf dem Tisch abgestützt. Kleine Dehn- und Bewegungs-Pausen tun zusätzlich gut. Ergonomische Arbeitsplatzanpassungen können das Risiko für Schulterbeschwerden deutlich senken.

2. Vermeide Überkopfarbeiten im Alltag!

Ob Fensterputzen, Umzug oder Deckenlampe montieren – häufige Überkopfarbeiten engen den Raum im Schultergelenk ein.

Tipp: Nutze bei solchen Tätigkeiten Hilfsmittel (z. B. Trittleiter), um Deine Schulter nicht unnötig zu überstrecken. Achte darauf, Pausen einzulegen und Schultern regelmäßig zu lockern.

3. Richtiges Training – nicht nur stark, sondern auch stabil

Krafttraining ist super – aber nur, wenn Du es sauber ausführst und auf muskuläres Gleichgewicht achtest. Häufig werden z. B. Brust und Deltamuskel übertrainiert, während die tieferliegenden, stabilisierenden Muskeln zu kurz kommen.

Tipp: Integriere regelmäßig Rotatorenmanschetten-Übungen und funktionelles Training (z. B. mit Theraband oder eigenem Körpergewicht). Ein gezieltes Schulter-Training senkt das Impingement-Risiko.

4. Passe Deine Schlafposition an!

Auch nachts kann Deine Schulter leiden. Besonders, wenn Du auf der betroffenen Seite schläfst oder den Arm über den Kopf legst.

Tipp: Schlafe lieber auf dem Rücken oder auf der „gesunden“ Seite, und stütze den schmerzenden Arm gegebenenfalls mit einem Kissen. Das verhindert Druck und Fehlhaltungen während der Nacht.

5. Stress erkennen & bewusst gegensteuern!

Psychischer Stress kann vor allem im Schulter-Nacken-Bereich Muskelverspannungen und Fehlhaltungen begünstigen.

Tipp: Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder Yoga helfen, körperlichen und seelischen Druck abzubauen.

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FAQ

Wie erkenne ich, ob ich ein Impingement habe?

Ein Impingement-Syndrom erkennst Du vor allem an Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, z.B. beim Heben des Arms über Schulterhöhe oder beim Greifen nach hinten. Typisch ist auch ein nächtlicher Schmerz, besonders wenn Du auf der betroffenen Schulter liegst. Viele Betroffene berichten über ein Gefühl von Schwäche oder Blockade im Schulterbereich. Sicherheit bringt ein gezielter Funktionstest beim Arzt.

Können die Schmerzen bei Impingement-Syndrom ausstrahlen?

Ja, die Möglichkeit besteht! Viele Betroffene berichten, dass die Schmerzen in den Oberarm und gelegentlich sogar bis zum Ellenbogen ziehen. Das kann irritierend sein und führt nicht selten dazu, dass die Schmerzen fälschlich als Problem des Bizepses oder sogar als Nervenreizung gedeutet werden.

Wie lange dauert es, bis das Impingement-Syndrom weg ist (Heilung)?

Wie lange ein Impingement-Syndrom dauert, hängt stark von der Ursache, dem Schweregrad und der Behandlung ab. In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden durch gezielte Physiotherapie und Schonung innerhalb von sechs bis zwölf Wochen deutlich. Bleibt die Entlastung aus oder bestehen strukturelle Veränderungen, kann sich die Heilung auch über mehrere Monate ziehen. Wichtig ist, frühzeitig aktiv zu werden, um eine Chronifizierung zu vermeiden.

Welche Muskeln sollte man bei einem Impingement stärken?

Bei einem Impingement-Syndrom ist es wichtig, vor allem die Rotatorenmanschette zu stärken. Dazu gehören die Muskeln Supraspinatus, Infraspinatus, Teres minor und Subscapularis. Sie stabilisieren das Schultergelenk und sorgen für eine saubere Bewegungsführung. Ebenso sinnvoll ist es, den Serratus anterior und den Trapezius zu trainieren, da sie das Schulterblatt optimal führen.

Was sollte man vermeiden bei einem Impingement-Syndrom?

Du solltest vor allem Bewegungen über Kopf oder wiederholte Belastungen in Schulterhöhe vermeiden, da sie die eingeengten Strukturen zusätzlich reizen. Auch schmerzhafte Kraftübungen oder Tätigkeiten mit hochgezogenen Schultern können die Beschwerden verschlimmern. Verzichte auf ruckartige Bewegungen und langes Arbeiten in ungünstiger Position. Wichtig ist, die Schulter nicht komplett zu schonen, sondern gezielt und kontrolliert zu bewegen. So verhinderst Du, dass sie steif wird oder sich Muskulatur abbaut.

Wie lange ist man krank mit Impingement-Syndrom in der Schulter?

Die Dauer einer Krankschreibung beim Impingement-Syndrom der Schulter hängt vom Schweregrad der Beschwerden und der gewählten Therapie ab. In leichten Fällen kann eine Krankschreibung von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen ausreichen, vor allem wenn frühzeitig behandelt wird. Bei ausgeprägteren Symptomen oder wenn eine physiotherapeutische Behandlung notwendig ist, kann die Arbeitsunfähigkeit auch mehrere Wochen dauern. Nach einer Operation kann die Genesungszeit mehrere Monate betragen, je nach Heilungsverlauf und beruflicher Belastung.


Quellen

  1. Dr. med. Schwarz, Julia (2022): Impingement – Schulter, NetDoktor, [online] https://www.netdoktor.de/krankheiten/impingement-syndrom/impingement-schulter/
    [Zugriff am 15.04.2025]. ↩︎
  2. Gemeinsamer Bundesausschuss (2019): Richtlinie zum Zweitmeinungsverfahren:
    Anpassungen sowie Aufnahme des Eingriffs Schulterarthroskopie, Gemeinsamer Bundesausschuss, [online] https://www.g-ba.de/downloads/40-268-6153/2019-11-22_Zm-RL_Schulterarthroskopie_Anpassungen_TrG.pdf [Zugriff am 15.04.2025]. ↩︎
  3. Garving, Christina; Jakob, Sascha; Bauer, Isabel; Nadjar, Rudolph; Brunner, Ulrich H. (2017): Impingementsyndrom der Schulter, Deutsches Ärzteblatt, [online] https://www.aerzteblatt.de/archiv/impingementsyndrom-der-schulter-60886a5f-bd32-437c-a6fc-8518ed5bb27f [Zugriff am 15.04.2025]. ↩︎

Für euch schreibt:
Dr. Anne Lägel

Als Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Physiotherapeutin und Osteopathin helfe ich Dir, Deine Selbstheilungskräfte zu verstehen und gezielt zu aktivieren.

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